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Final Write Document | 1996-04-17 | 21.9 KB | 70 lines |
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- Bernd Mustermann
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- Musterhausen, den 28.08.1996
- Mustergasse 11
- 12345 Musterhausen
- Telefon: 0 12 34 / 5 67 89
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- Eike Musterfrau
- Fantasiestraße 1
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- 67890 Fantasiestadt
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- Lieber Eike,
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- ich schreibe Dir heute als bester Freund Deines Bruders und wäre Dir dankbar,
- wenn Du Dich um ihn kümmern würdest. Er hat einen Trost aus der Familie bitter
- nötig.
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- Du hast vielleicht schon gehört, daß bei uns im Geschäft in letzter Zeit öfter
- Geldbeträge verschwanden, was uns allen sehr peinlich war, weil niemand vom
- Verdacht frei war. Nun hat der Geschäftsführer eine Falle gestellt. Er ließ am
- Freitag den Geldschrankschlüssel stecken und ging eher fort als üblich. Im
- Geldschrank sollen sich nur wenige Scheine und Münzen im Wert von etwa fünfzig
- Mark befunden haben. Der Chef muß sich wohl irgendwo versteckt haben.
- Jedenfalls hat er Deinen Bruder dabei überrascht, wie er eine Rolle Kleingeld
- ergriff und schnell den Raum verließ.
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- Unglücklicherweise wurde ich als Zeuge gerufen und mußte zuhören, wie Dein
- Bruder zur Rede gestellt wurde. Rainer ist völlig zusammengebrochen und gab all
- die kleinen Diebstähle der letzten Zeit zu. Weil er versprach, den Schaden
- gutzumachen, sieht der Geschäftsführer von einer Anzeige ab. Aber Rainer wurde
- fristlos entlassen.
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- Dein Bruder hat mir unter vier Augen erzählt, daß ein Mädchen daran schuld sei,
- daß er unehrlich wurde. Dein Bruder liebt sie so blind, daß er alles tut, um
- sich ihre Gunst zu bewahren. Das Mädchen hat kostspielige Wünsche, die Dein
- Bruder mit seinem kleinen Einkommen nicht erfüllen kann.
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- Was soll ich noch viel schreiben. Komm doch möglichst schnell hierher. Am
- besten wird es sein, wenn Du Deinen Bruder zu den Eltern mitnimmst. Rainer ist
- ein lieber Kerl, nur viel zu weich und nicht charakterfest genug. Er sprach von
- Selbstmord und solch dummen Dingen. Wenn Ihr ihn in Eurem Geschäft tüchtig
- arbeiten laßt, so daß er keine Zeit zum Nachdenken findet, werdet Ihr ihm am
- ehesten über die schlimme Sache hinweghelfen und ihm wieder das Gefühl geben,
- daß er gebraucht wird.
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- Vielleicht treffen wir erst einmal zusammen, bevor Du Rainer aufsuchst. Wir
- können dann gemeinsam einen Plan entwerfen, wie wir ihn am besten davon
- überzeugen, daß er nach Hause gehen muß.
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- Herzliche Grüße
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- Bernd
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